Kemnade 1
 
 
Veranstaltungen
 
Virtuelle Posaune
Moritz Wesp improvisiert
6. Juli 2025, 16 Uhr, Haus Kemnade
Gemeinsame Begleitveranstaltung des Bochumer Kunstvereins und des Fördervereins Haus Kemnade zur Ausstellung ZIG ZAG - Amit Goffer in Haus Kemnade.
Moritz Wesps Virtual Trombone ist eine faszinierende Neuerfindung eines Blechblasinstruments. Statt Zug oder Schallbecher zu führen, spielt er in die Luft – mithilfe von Sensoren wie Theremin-Abstandssensor oder Virtual Plunger. So erlebt er die Körperlichkeit des Originals, ohne dessen physikalische Grenzen. Die Musik wirkt entsprechend frei und magisch. Moritz Wesp entwickelt, konstruiert und programmiert seine Instrumente selbst – ein Aspekt, der ihn in kurzer Zeit als innovativen Posaunisten und Komponisten in der europäischen Jazz- und Improvisationsszene etablierte.
Moritz Wesp, Virtuelle Posaune
Eintritt frei. Es wird um eine Spende gebeten.
Die Ausstellung ZIG ZAG mit Werken von Amit Goffer kann zu den Öffnungszeiten des Kulturhistorischen Museums Haus Kemnade besucht werden.
Vor der Veranstaltung ist Gelegenheit, um 15 Uhr an einer öffentlichen Führung durch Haus Kemnade teilzunehmen.
Kulturhistorisches Museum Haus Kemnade
An der Kemnade 10, 45527 Hattingen
 
Sonderaustellungen
 
2 linke Hände
2 linke Hände  2 linke Hände
Zwei linke Hände? – Unerwünscht!
Sonderausstellung
17. Mai bis 31. Oktober 2025
Auf einem großen Hof musste jeder fast alles können: Von der Aussaat des Getreides bis zum Ernten mit der Sense, vom Melken der Kühe und Ziegen bis zur Verarbeitung der Milch zu Butter und Käse, von einer guten Schafhaltung bis zum Verarbeiten der Wolle und des Flachs zu wärmender Kleidung, vom Gemüseanbau bis zur Vorratshaltung für den Winter, von der Haltung der Tiere bis zum Schlachten und Wursten.
Der Hof musste autark sein, jeder musste so viel wie möglich können.
Deswegen: Zwei linke Hände? – Unerwünscht!
In acht Dioramen wird deutlich, wie Menschen damals ohne Technik mit ihren Händen arbeiten mussten.
Konzeption und Herstellung: Carola Mehring
Eröffnung der Ausstellung
Samstag, 17. Mai 2025, 15 Uhr, Bauernhausmuseum
mit Führungen durch das Museum und die Ausstellung sowie die Möglichkeit zum Gespräch Der Eintritt ist frei.
Begleitende Veranstaltung:
20.07.2025, 15 Uhr, Führung durch Bauernhausmuseum & Ausstellung
Kulturhistorisches Museum Haus Kemnade
An der Kemnade 10, 45527 Hattingen

Bauernhaus
Das Bauernhausmuseum hinter Haus Kemnade ist der ehemalige Hof der Familie Schulte zur Oven. Die Familie hatte von den adligen Herren des Hauses Kemnade das erbliche Recht, den Hof zu bewohnen und zu bewirtschaften, erhalten. Dafür musste die Bauernfamilie Abgaben und Dienste an die Herren von Kemnade leisten. 1806 war Bauer Johann Heinrich Schulte zur Oven in der Lage, den Hof zu kaufen, denn die Familie hatte ihr Einkommen durch Bergbauanteile vermehren können. Gleichzeitig wurde das Fachwerkhaus neu gebaut.
Dieser Neubau ist das heutige Bauernhausmuseum, das in Stiepel Dorf stand, dort abgebaut und 1971 hinter Haus Kemnade wieder aufgebaut wurde. Das Vierständer-Fachwerkhaus ist vom Gebäudetyp her ein niederdeutsches Hallenhaus, in dem Menschen und Tiere unter einem Dach lebten.

In der ständigen Ausstellung erzählen zahlreiche Ausstellungsstücke vom bäuerlichen Leben früherer Zeiten. Es sind Geräte, die handwerkliches Geschick benötigen und die trickreich ihre Funktion erfüllten. Damit man sich vorstellen kann, wie das Leben auf einem früheren Bauernhof aussah, stellen die kleinen Dioramen Szenen des bäuerlichen Lebens nach.
Zudem beherbergt das Bauernhaus auch ein Bienenmuseum des Kreisimkervereins Bochum e.V. (http://www.kiv-bochum.de/kiv_bienenmuseum.html)

Bauernhausmuseum im Kulturhistorisches Museum Haus Kemnade
An der Kemnade 10, 45527 Hattingen
Der Eintritt ist frei.
Information über aktuelle Öffnungszeiten: Telefon 02324 30268 oder https://fv-hauskemnade.de/

 


Dauerausstellungen


Schatzkammer Kemnade
Geldgeschichtliche Sammlung der Sparkasse Bochum
Die Sparkasse Bochum trug eine enorm große Zahl von Exponaten aus der Geschichte des Geldes zusammen. Es entstand eine der bundesweit größten geldhistorischen Sammlungen, die in der "Schatzkammer Kemnade" in einer stark besuchten Dauerausstellung in Haus Kemnade präsentiert wurde.
Die Schatzkammer war seit dem Hochwasser von 2021 geschlossen. Sie ist nun wieder dauerhaft in Haus Kemnade zu sehen.

Der Eintritt ist frei.

Kulturhistorisches Museum Haus Kemnade
An der Kemnade 10, 45527 Hattingen

 

Porträtminiaturen
Sammlung Inge C. Rudowski
Die Kunstsammlerin Inge C. Rudowski hat in ihrer Sammlung mehr als 300 Miniaturporträts aus mehreren Jahrhunderten zusammengetragen.
Ein Teil der faszinierenden Sammlung ist in Haus Kemnade zu sehen.
Aktueller Schwerpunkt:   
Der Eintritt ist frei.
Führung mit der Sammlerin Inge C. Rudowski
Sonntag, 25. Mai 2025, 15 Uhr
Besucherinnen und Besucher erwartet eine lebhafte Führung durch die Sammlerin. Inge C. Rudowski gibt tiefe Einblicke in die Geschichte der einzelnen Miniaturportraits und kann sie mit Anekdoten über die ehemaligen Besitzer zum Leben erwecken.
In dieser Führung werden auch Maltechniken erläutert.
Die kostenfreie Führung beginnt um 15.00 Uhr und dauert ca. 60 Minuten.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kulturhistorisches Museum Haus Kemnade
An der Kemnade 10, 45527 Hattingen
 

Ihr Besuch

Informationen für Ihren Besuch auf Haus Kemnade und Bauernhausmuseum

Museumsbesuch: mehrere Präsentationen und Ausstellungen
Führungen: durch das Haus und die Sammlungen
und: Gastronomie, Veranstaltungen, Spaziergänge


ÖFFNUNGSZEITEN

Mai bis Oktober:
Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr

November bis April:
Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr (In dieser Zeit ist das Bauernhausmuseum geschlossen.)

Barrierefreiheit:
Leider ist Haus Kemnade noch nicht barrierefrei zugänglich.


Führungen

Führungen durch Haus Kemnade und die Dauerausstellungen:
Musikinstrumentensammlung Grumbt
Ostasiatika-Sammlung Ehrich
Miniaturportraits-Sammlung Rudowski

An jedem ersten Sonntag im Monat, 15 Uhr

Die nächsten Führungen:
Sonntag, 1. Juni 2025, 15:00 Uhr
Sonntag, 6. Juli 2025, 15:00 Uhr
Sonntag, 3. August 2025, 15:00 Uhr
Sonntag, 7. September 2025, 15:00 Uhr
Sonntag, 5. Oktober 2025, 15:00 Uhr
Treffpunkt: Diele, Eingang Innenhofseite.
Anmeldung ist nicht erforderlich.
Führungen durch das Bauernhausmuseum
An jedem dritten Sonntag der Monate Mai bis Oktober, 15 Uhr

Die nächsten Führungen:
Sonntag, 15. Juni 2025, 15:00 Uhr
Sonntag, 20. Juli 2025, 15:00 Uhr
Sonntag, 17. August 2025, 15:00 Uhr
Sonntag, 21. September 2025, 15:00 Uhr
Sonntag, 19. Oktober 2025, 15:00 Uhr
Treffpunkt: Eingang Bauernhausmuseum
Anmeldung ist nicht erforderlich.

In den Wintermonaten finden im Bauernhausmuseum keine Führungen statt.
Die Sammlerin Inge C. Rudowski führt durch ihre Sammlung
Niemand kann authentischer durch die Sammlung führen als die Sammlerin selbst.

Die nächsten Termine: sind noch nicht festgelegt:


Zusätzliche Führungen können vereinbart werden.
Für Anfragen verwenden Sie bitte die Telefonnummer 02324 30268.



Haus Kemnade

Ein Herrenhaus aus alter Zeit, ein Juwel an der Ruhr
Haus Kemnade war über Jahrhunderte Sitz der Gerichts- und Patronatsherren von Stiepel. Urkundlich wird das Haus erstmals 1410 erwähnt. Es ist eines der eindruckvollsten festen Adelshäuser an der mittleren Ruhr.
Die heutige Gestalt des Haupthauses stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Seit 1921 ist es im Besitz der Stadt Bochum und beherbergt heute die Musikinstrumentensammlung Grumbt, die Ostasiatika-Sammlung Ehrich, die Porträtminiaturen-Sammlung Inge C. Rudowski, Schatzkammer Kemnade (Spardosensammlung der Sparkasse Bochum) sowie die Speisegastronomie "Restaurant Haus Kemnade".
Kleine Geschichte von Haus Kemnade
Stiepel war eine sogenannte Unterherrschaft, eine kleine teilsouveräne Herrschaft innerhalb des Gesamtterritoriums, deren Inhaber neben dem Besitz von Grund und Boden auch die Berechtigung zur Rechtsprechung, Steuererhebung und zum militärischen Aufgebot ihrer Untertanen erblich besaßen. Sie hat in dieser Form vom 13. Jahrhundert bis 1812 existiert. Der Gerichtsherr hatte darüber hinaus auch das Patronat über die Stiepeler Kirche inne.

Stiepel gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Territorium Mark und seit dem 17. Jahrhundert zu Brandenburg-Preußen. Diese Territorien waren in Ämter gegliedert, denen ein Amtmann oder Drost vorstand. Stiepel lag zwischen den Ämtern Bochum und Blankenstein. Es lag dazwischen, weil es eine teilsouveräne Herrschaft (Unterherrschaft) war, in welcher der Landesherr nur eingeschränkte Befugnisse hatte, der adelige Herr der Herrschaft aber über das Gericht, die Steuererhebung und das militärische Aufgebot verfügte. Zu dieser Entwicklung war es gekommen, weil Stiepel eine weit entfernte isolierte Außenbesitzung zunächst von Bremen und dann der Herren von Lippe gewesen war. Diese hatten für ihren Außenbesitz Verwalter eingesetzt, die bald ihre Lehensleute wurden. Das bedeutete, dass sie als solche diese Herrschaft erblich inne hatten, sie auch mit Zustimmung des Lehensherrn verkaufen konnten, solange sie nur die Lehenshuldigung und die damit verbundene Lehensgebühr leisteten. Allerdings waren die Lehen unteilbar und konnten nur von einem männlichen Lehenserben übernommen werden. -
Die Grafen von der Mark versuchten zwar diese Unterherrschaften auszuschalten, was ihnen aber in Stiepel misslang, so dass sie schließlich 1511 dessen Qualität als „Eigenherrlichkeit“ anerkannten. Erst die preußischen Könige sollten im 18. Jahrhundert die Rechte der Unterherrschaft radikal beschneiden. Rechtlich blieb aber die Herrschaft Stiepel vom 14. Jahrhundert bis 1812 eine eigenständige unter lippischer Lehenshoheit stehende Herrschaft.
1812 verlor der Inhaber zwar die Herrschaftsrechte, wurde aber mit Aufhebung des Lehnswesens zum privaten Besitzer des zum Haus Kemnade gehörenden Landbesitzes. Aus den Gerichtsherren wurden gewöhnliche Gutsherren.
Gerichts- und Patronatsherren von Stiepel waren vom 13. Jahrhundert bis 1410 die von Dücker, 1418 bis 1647 die von der Recke und 1647 bis 1812 die von Syberg. Der erste Nachweis, dass die Inhaber der Herrschaft nicht auf dem Hof von Stiepel saßen, sondern auf Haus Kemnade, stammt aus dem Jahre 1410.

Im lippischen Lehensarchiv sind zwar als erste Lehensinhaber der Herrschaft 1393 die Herren von Düker genannt, prägend für die Geschichte der Herrschaft und des Hauses Kemnade waren aber zwei andere märkische Adelsfamilien, die von der Recke und die von Syberg.
Die von der Recke kauften 1418 die Herrschaft Stiepel und hatten sie bis 1647 in inne. Sie waren eine bedeutende märkische Adelsfamilien, deren räumlicher Schwerpunkt um Kamen und Hamm lag und die Stiepel zunächst nur als zusätzlichen entfernten Besitz betrachteten. Erst mit dem Begräbnis Goderts von der Recke in der Stiepeler Kirche 1521 bildete sich eine eigenständige Linie der Familie zu Stiepel aus. Dies führte 1596 unter Wennemar V. von der Recke als Patronatsherren, die den Geistlichen vorschlagen konnte, die Reformation ein. Es gelang der Familie auch mehrfach das Amt des Drosten von Blankenstein zu besetzen, womit sie auch Sonderstellung ihrer Unterherrschaft zu sichern wussten.
Nachfolger im Erbgang wurden 1647 die Herren von Syberg, eine im Vergleich zu den von der Recke eher nachrangige märkische Adelsfamilie, deren Aufstieg mit dem Antritt der Herrschaft Stiepel erst begann. Auch Mitglieder ihrer Familie waren Drosten in Blankenstein. Auch sie waren strenge Lutheraner. Bis 1880 blieben sie im Besitz zunächst der Herrschaft Stiepel, dann der Gutsherrschaft Kemnade.

Die auffällig lange Dauer dynastischer Herrschaft auf Haus Kemnade ist das Ergebnis der Lehensqualität der Herrschaft Stiepel, welche durch das Teilungsverbot einen dauerhaften festen Kern des Familieneigentums bildete, der nicht der für Adelsfamilien gefährlichen Erbteilung unterlag. Auf Dauer bedeutete das die Garantie der Erhaltung eines „qualifizierten Geschlechts“ (Friedrich Matthias von Syberg 1688)
In der napoleonischen Zeit wurden das Lehenswesen 1809 und die Eigengerichtsbarkeit (Unterherrschaft) 1812 aufgehoben. Der zum Haus Kemnade gehörende Lehensbesitz wurde Privatbesitz. Aus dem residierenden Erbherrn von Syberg wurde der Rittergutsbesitzer von Syberg. Nach dem Tod der letzten Tochter Syberg gelangte das Rittergut durch deren Einheirat in die Familie von Berswordt-Wallrabe in (Bochum-)Weitmar 1880 an diese. Von ihr erwarb 1921 die Stadt Bochum das Gut, für das sie Gutspächter bestellte. 1959 wurde in Kemnade eine Gastronomie eingerichtet. Die Landwirtschaft ist inzwischen aufgegeben. In das Haus zogen städtische Sammlungen ein, zuletzt auch eine Außenstelle des Standesamts Hattingen.

In den Verwaltungsreformen des 19. Und 20. Jahrhunderts hatten Stiepel und Kemnade eine wechselvolle Geschichte. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft wurde das ehemalige Eigengericht 1815 der Bürgermeisterei Blankenstein zugeschlagen, die wie Hattingen dem Kreis Bochum angehörte. Nachdem Bochum 1876 kreisfreie Stadt geworden war, wurde der Landkreis Bochum 1885 in die Landkreise Bochum, Gelsenkirchen und Hattingen zerlegt. Stiepel kam damit mit dem Amt Blankenstein zum Landkreis Hattingen. Erst 1929 wurde es nach Bochum eingemeindet. Grenze wurde die Ruhr. Dass die Stadt Bochum 1921 Haus Kemnade und 1922 Burg Blankenstein kaufte, de